Chronik des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Chamer Gruppe
Der Zweckverband wurde im Jahr 1964 vom damaligen Landrat Herrn Dr. Max Fischer ins Leben gerufen.
Zusammen mit 15 Gemeinden gründete er mit Beschluss vom 27. August 1964 den Zweckverband zur Wasserversorgung der Chamer Gruppe.
Die 15 Gründungsgemeinden und Bürgermeister waren:
- Gemeinde Arnschwang, Bürgermeister Alois Christl
- Gemeinde Chammünster, Bürgermeister Ludwig Hofbauer
- Gemeinde Haderstadl, Bürgermeister Siegfried Schollerer
- Gemeinde Niederrunding, Bürgermeister Alfons Hiebl
- Gemeinde Penting, Bürgermeister Fischer
- Gemeinde Raindorf, Bürgermeister Fritz Maier
- Gemeinde Runding, Bürgermeister Karl Beer
- Gemeinde Sattelpeilnstein, Bürgermeister Mauerer
- Gemeinde Schachendorf, Bürgermeister Anton Stoiber
- Gemeinde Thierlstein, Bürgermeister Josef Muggenthaler
- Gemeinde Traitsching, Bürgermeister Karl Sölch
- Gemeinde Vilzing, Bürgermeister Josef Stelzer
- Gemeinde Walting, Bürgermeister Franz-Xaver Klein
- Gemeinde Weiding, Bürgermeister Karl Holmeier sen.
- Gemeinde Willmering, Bürgermeister Alfons Streck
Ausschlaggebend für die Gründung war, dass die Bevölkerung in den Gemeindegebieten nur durch Privatbrunnen mit Wasser unzureichend versorgt, also Wasservorkommen qualitativ wie auch mengenmäßig nicht ausreichend vorhanden war. Außerdem waren die vorhandenen Privatbrunnen (Flachbrunnen) sehr witterungsabhängig.
Die 15 Gründungsgemeinden haben seinerzeit großen Weitblick bewiesen, um die Wasserversorgung durch die Gründung eines Zweckverbandes weitgehend zu sichern und mit der Erschließung der Gemeindegebiete die Wirtschaftsstruktur in den schwach strukturierten und sonstigen ländlichen Gebieten maßgeblich zu verbessern. Zu den 15 Gründungsgemeinden traten dem Verband im Laufe der Jahre 1968 – 1986 weitere 6 Gemeinden und 2 Städte bei, sodass das Verbandsgebiet insgesamt 21 Gemeinden und 2 Städte umfasste.
Im Zuge der Gebietsreform 1972 wurde das Verbandsgebiet auf 9 Gemeinden und 2 Städte zusammen gefasst und zwar die Gemeinden Arnschwang, Pemfling, Runding, Schönthal, Schorndorf, Traitsching, Waffenbrunn, Weiding und Willmering, sowie die Städte Cham und Rötz.
Dem Zweckverband zur Wasserversorgung der Chamer Gruppe wurde von den Verbandsgemeinden die Aufgabe übertragen, eine gemeinsame Wasserversorgungsanlage zu errichten und zu betreiben.
Die Verbandsversammlung hat aufgrund der von den Gemeinden übertragenen Aufgabe eine Planung erstellen lassen und eine öffentliche Förderung über das Landesamt für Wasserwirtschaft bei der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium beantragt.
Nach Zustimmung und Förderungsbewilligung für die Bauabschnitte I (Untergruppe West) konnte bereits im Jahr 1968 der Erste Spatenstich für den Bau der Wasserleitung in der Ortschaft Ried am Pfahl, damals Gemeinde Penting, vorgenommen werden. Die neue Wasserleitung war nicht überall willkommen. Nur unter Polizeischutz konnte die Baufirma mit dem Bau der Wasserleitung beginnen.
In den Jahren von 1968 - 1986 wurden weitere 5 Bauabschnitte errichtet, sodass folgende Wasserversorgungsanlagen errichtet wurden:
- 9 Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 5.525 m³
- 10 Pumpwerke zur Weiterförderung
- 112 km Haupt-Förderleitung
- 229 km Verteilungsleitungen
- 112 km Grundstücksanschlussleitungen.
Die Gesamtkosten für die 6 Bauabschnitte betrugen 52,4 Mio. DM, hinzu kamen Beiträge von den Mitgliedsgemeinden für die Erschließung von neuen Baugebieten in Höhe von 3,3 Mio DM. Somit wurden bis 1993 Gesamtinvestitionen in Höhe von 55,7 Mio DM getätigt.
Das erforderliche Trink- und Betriebswasser für das Verbandsgebiet wird über Tiefbrunnen aus dem sog. „Bodenwöhrer Becken” entnommen, in der Aufbereitungsanlage Wetterfeld der Stadtwerke Cham aufbereitet und zu den Speicheranlagen (Hochbehälter) gefördert.
Nachdem alle dringenden Wasserleitungsbaumaßnahmen abgeschlossen waren, wurde an den Bau eines Verwaltungs- und Betriebsgebäudes gedacht. Im Jahr 1987 erwarb der Zweckverband von der Stadt Cham das sog. „Stückl-Reif Grundstück” an der Janahofer Straße in Cham. Ursprünglich war eine Renovierung der bestehenden Hallen und Gebäude vorgesehen.
Bei Untersuchungen ergaben sich jedoch in etwa gleich hohe Kosten für die Renovierung als für einen Neubau. Die sehr schlechte Bausubstanz war dann ausschlaggebend, dass sich die Verbandsversammlung für einen Neubau entschieden hat.
Am 14. Mai 1994 war es dann soweit, die Einweihung des neuen Verwaltungs- und Betriebsgebäudes konnte erfolgen. Seit dieser Zeit haben die Bediensteten des Zweckverbandes geeignete Räumlichkeiten für die Betreuung unserer Kunden.
Neben dem Verwaltungsgebäude, Garagen und Lagerräumen wurden in einem eigenen Mietshaus Räume für 2 Arztpraxen und ein Therapiezentrum geschaffen.